Fußballchronik des TSV Bülstedt/Vorwerk

 

Im TSV wurde immer schon mit Hingabe Fußball gespielt. Die Gegner fürchteten sich  - damals noch auf dem alten Sportplatz an der Grundschule - zurecht vor der aufgeheizten Stimmung auf- und abseits des Platzes. Hier konnte jeder Verein geschlagen werden - ein bisschen ist es heute noch so. Für so ein kleines Dorf, oder zwei kleine Dörfer - Vorwerk gehört ja auch seit 1983 dazu - haben wir eine Menge Titel sammeln können und einige "Große" mächtig ärgern können.

Die folgende Aufstellung umfasst die Geschichte der Fußballsparte - so gut sie eben dokumentiert ist, seit 1946. Den Anspruch auf eine komplett lückenlose und fehlerlose Aufzeichnungen haben wir dabei nicht. Im Gegenteil: Es würde uns freuen, Anregungen zu bekommen und weiteres Material, Zeitungsausschnitte, Informationen und mehr. Ob per Post an den Verein oder per Mail an sportverein@bue-vor.de, alles ist willkommen.

1946 - 1960 Als Highlight ein Duell mit Werder-Auswahl

Nach dem Zweiten Weltkrieg dauerte es einige Zeit, bis der Fußball in Bülstedt wieder auf die Beine kam. Zwar wurde von 1946 an wieder aktiv gespielt, vorerst jedoch nur für zwei Jahre. Die Währungsreform 1948 brachte es mit sich, dass viele Spieler für die Arbeit in andere Städte ziehen mussten oder schlichtweg keine Zeit mehr für ihr Hobby hatten.

Dennoch: Unter der Verantwortung von Johann Bahrenburg erlebte der TSV ein frühes Highlight: Ein Spiel gegen eine Werder-Auswahl in der Hansestadt, als Vorspiel des Oberliga-Duells Werder Bremen gegen den FC St. Pauli. Das Wetter ließ jedoch den großen Traum, im Stadion anzutreten, platzen. Das Spiel musste aufgrund des starken Regens auf einem Nebenplatz ausgetragen werden. So entwickelte sich die spannende Anreise mit der Jan Reiners Bahn von Tarmstedt nach Bremen zum eigentlichen Erlebnis für Spieler und Mitreisende. Von 1949 bis 1960 wird in Bülstedt kein Fußball gespielt.

 

1961 - 1970 Spielbetrieb wird wieder aufgenommen, erste kleine Erfolge stellen sich ein

 Der Spielbetrieb wird erst 1961 wieder aufgenommen. Unter der Regie von Abteilungsleiter Peter Grube gibt es eine Herren- und eine Schülermannschaft.  Die Herren spielen mit eher mäßigem Erfolg. Als Trainer sitzt Lehrer Cord Klee aus Vorwerk auf der Bank. Von 1964 an spielen die Bülstedter Schüler im Jugendbereich gemeinsam mit den Wilstedtern . 

Hermann Cordes übernimmt 1965 die Leitung des Fußballs. Das Training wird nun besser besucht. Dennoch: wirkliche Erfolge wollen sich noch nicht einstellen. Es bleibt schwierig, überhaupt den Spielbetrieb aufrecht zu halten. Zur Motivation stiftet der ehemalige Vorsitzende Hans-Herman Kahrs einen Spielball, Vereinswirt Willy Drewes lobt ein rundes Leder für den Trainingsgebrauch aus. 1968 zeigen die Bülstedter dann erstmals, wie sie mit dem Ball umgehen können. Bei Pokalturnieren in Reeßum und Vorwerk erreichen die Kicker jeweils den zweiten Platz. Im Folgejahr wird der Kader der Herren durch junge Spieler ergänzt und somit verstärkt. / auf die Zukunft ausgerichtet ...

 

1971 - 1975 Ohne Training, ohne Trainer, ohne Torwart - dennoch ein Titelgewinn

In den Einträgen der Chronisten des Vereins findet sich häufig eins: schlechte Trainingsbeteiligung. Dementsprechend läuft es auch im Wettkampf nicht besonders gut.  Zuweilen wird in der Halle fünf gegen fünf gespielt, da nicht genügend Spieler kommen. Zudem fehlt der Mannschaft ein Torwart. In der Saison 74/75 holt die Mannschaft dann aber überraschend den Titel in der 4. Kreisklasse Bremervörde Süd - mit Torwart aber ohne einen Trainer.

 

1977 - 1983 Zweite Herren, Spielertrainer, Damenfußball, Abstieg und Neugründung 

In der Saison 77/78 ist die erste Herrenmannschaft in der 2. Kreisklasse wenig erfolgreich. Trainer Gerd Gehrmann kehrt als Ablösung für Hartwig Fresen an die Seitenlinie zurück. Die Klasse kann doch noch gehalten werden. Für die folgende Saison kommt Peter Wennholz vom MTV Ostereistedt. Da die Spielklassen vom Verband neu sortiert werden, ergibt sich die Chance, als Tabellenneunter in die neue 1. Kreisklasse zu kommen. Die Mannschaft verfehlt diese Qualifikation jedoch, Wennholz verlässt den Verein wieder. In der Saison 79/80 gibt Günter Bock als Mannschaftskapitän den Spielertrainer. Zweite Besonderheit in dieser Saison: Die Damenmannschaft wird ins Leben gerufen.

 

Zur Saison 80/81 hat der TSV zu viele Fußballer in seinen Reihen. Dieses "Luxusproblem" führt zur Gründung der zweiten Herrenmannschaft. Die Erstvertretung kommt - jetzt wieder mit Hartwig Fresen als Trainer - auf den achten Tabellenplatz. Während die zweite Herren sich gut behaupten kann und die Damen erfolgreich sind (4. Platz), steigt die Erste in die 3. Kreisklasse ab. Zur Saison 82/83 tritt der Verein nun als TSV Bülstedt / Vorwerk auf, Gerd Gehrmann kehrt zurück.

1983 - 1988 Pokalsiege, doppelte Meisterschaft, Kreisliga-Aufstieg und Gründung der JSG Wörprtal

Nach der Rückkehr von Gehrmann schrammt der TSV nur knapp an der Meisterschaft in der 3. KK vorbei, nur Zeven II ist besser. Neben den Erfolgen im Herrenbereich hat man im Verein auch ein Auge auf die Jugendarbeit. Gemeinsam mit Tarmstedt und Wilstedt wird die JSG Wörpetal gegründet. 

 

1985 schafft der TSV, was äußerst selten gelingt: Beide Herrenmannschaften werden in ihren Klassen Meister. Zudem wird der Samtgemeinde-Pokal geholt. Auch in den folgenden Jahren eilt die Mannschaft von Erfolg zu Erfolg. Die Erste wird Meister der 2. KK. Zudem werden 142 Tore erzielt. Dem Aufstieg folgt nur ein Jahr später die erneute Meisterschaft und damit der Aufstieg in die Kreisliga (1987), der Samtgemeindepokal wird ebenfalls erneut geholt. Für einen kleinen Verein wie den TSV eine überragende Leistung, die mit dem Titel der "Mannschaft des Jahres" im Landkreis Rotenburg honoriert wird. Die erste Saison in der Kreisliga gestaltet sich als nicht einfach, aber dennoch kann das Team den elften Tabellenplatz erreichen. Zum vierten Mal hintereinander holt der TSV den Samtgemeindepokal (1988). Zum Ende der Saison gibt Erfolgstrainer Gehrmann seinen Abschied, was im Verein aufgrund der vielen gemeinsamen Titel sehr bedauert wird.

1988 - 1993 Gehrmanns dritte Amtszeit, Manfred Börsdamms Debüt

In der Kreisliga weht weiter ein anderer Wind, dennoch kann sich der TSV weiter in der Klasse halten. Unter Trainer Karl-Heinz Hitz aus Scheeßel schaffen es die Bülstedter auf Platz sechs. In der folgenden Saison findet sich der TSV unter dem ehemaligen Bülstedter Spieler Lutz Kreuzgabe vier Plätze schlechter wieder. Das Highlight des Jahres 1991 ist das Erreichen des Endspiels im Kreispokal. Jetzt wieder mit Gerd Gehrmann, muss man sich dem TV Sottrum nur knapp geschlagen geben. Thomas Ziegler, der in vier Jahren Kreisliga über 100 Tore für den TSV erzielt hat, verlässt den Verein Richtung TSV Ottersberg. 91/92 tritt Manfred "Mannek" Börsdamm erstmals als Coach in Erscheinung. Später sehr erfolgreich, schafft die Mannschaft unter Anleitung des Vorwerkers im ersten Jahr gerade den Klassenerhalt - was zu dem Zeitpunkt aber auch als Erfolg gewertet werden kann. Im Jahr darauf reicht es für das Mittelfeld.

1993 - 1995 Kreispokal, Aufstieg in Bezirksklasse und neuer Sportplatz

Nach sechs Jahren Pause kommt 1994 durch einen 6:1-Sieg im Kreispokalfinale endlich wieder ein Titel zum TSV. Gegner Anderlingen ist in Oldendorf ohne wirkliche Chance. Die Mannschaft deutet an, dass sie Größeres erreichen kann. Bestückt mit seinen Söhnen Michael, Frank und André wird die Mannschaft 1995 Zweiter der Kreisliga und darf somit vom Aufstieg in die Bezirksklasse träumen. Es geht in die Relegation, in der zwei Gegner ausgeschaltet werden müssen.  

"Es wäre zwar schöner, direkt als Meister in die Bezirksklasse aufzusteigen, aber wir werden versuchen, über diesen Umweg in die Bezirksklasse zukommen", sagte Mannek Börsdamm damals. Der erste Streich gelingt der Mannschaft in Sottrum gegen den FC Langwedel. Nun muss die Entscheidung gegen den TSV Steden-Hellingst her. Das Spiel gegen den Vizemeister der Kreisliga Osterholz-Scharmbeck geht über die Verlängerung in das Elfmeterschießen und hält die Zuschauer in Atem. Bis kurz vor Schluss führten die Bülstedter mit 2:1, ehe Steden-Hellingst noch ausgleichen konnte. Im Elfmeterschießen zeigte dann ausgerechnet der gegnerische Torwart Nerven, als er selbst vom Punkt vergab. Nach dem Spiel war die Freude im Bülstedter Lager riesengroß. Die Spieler um die Routiniers Harry Lenz und Karl-Heinz Kahrs hatten Vereinsgeschichte geschrieben. Es war neben dem Jahr 1985 mit der doppelten Meisterschaft beider Mannschaften das erfolgreichste Jahr.

Die Euphorie in und um Bülstedt schien zu der Zeit keine Grenzen zu haben. Rechtzeitig mit dem Start der Bezirksklassen-Saison wurde auch der neue Sportplatz fertiggestellt, inklusive Umkleidetrakt, Gerätegarage und mehr. Ein Projekt, zu dem viele Mitglieder mit eigenem Fleiß und Schweiß und nicht zuletzt auch durch Sach- und Geldspenden beigetragen hatten. Auch heute noch ist der Verein stolz auf sein Schmuckstück am Ortsausgang Richtung Steinfeld. Zu den Auswärtsspielen fuhren Spieler und Mannschaft nun gemeinsam mit dem Bus. Man erzählt sich noch heute von einigen legendären Rückfahrten nach erfolgreichen Spielen.

1995 - xxxx

Eine Fortsetzung der Chronik ab 1995 ist zu einem späteren Zeitpunkt angedacht.